Suche
Suche Menü

Ver- und Entbürgerlichung des Christentums (CON:14)

Und dauernd grüßt das Murmeltier.
Befreiung aus dem Zeitschleifengefängnis bürgerlichen Christentums

Die neuzeitlich-bürgerliche Variante des Christentums verdankt sich der misslungenen Begegnung des spiritualistischen Mainstream-Christentums mit dem aufstrebenden Bürgertum am Anfang der Neuzeit. Glücklich wurden die beiden nicht miteinander, voneinander lassen konnten sie aber auch nicht. Und das bis heute. In Hassliebe und Furcht sind sie einander verbunden; sie scheinen dazu verdammt, wie in einer Zeitschleife immer wieder neu alle denkbaren Varianten ihrer Beziehung durchspielen zu müssen.

Das ist fatal, denn die Welt hat sich verändert. Wer nicht von der Urszene (oder dem Trauma) der misslungenen Erstbegegnung frei wird, läuft Gefahr, den Kontakt zur aktuellen Realität zu verlieren. Wer aus dem Denkmuster einer beinahe 300 Jahre alten Auseinandersetzung nicht ausbrechen mag, hinterlässt eine immer breiter werdende Spur der Verwüstung. Es ist Zeit, dass wenigstens die christliche Seite sich aus der Fixierung auf eine unglückliche Liebe löst. Vielleicht erlaubt das ja auch der Gesellschaft, ihre Energie stärker auf Gegenwart und Zukunft zu konzentrieren. Vielleicht schaffen beide sogar einen Neuanfang miteinander. Vielleicht schaffen sie es aber auch, das vertraute Unglück endlich zu verlassen, um einem unbekannten Glück entgegen zu gehen.

Wir wollen in den Tagen von CON:FUSION den gemeinsamen Hausstand entrümpeln, damit wenigstens wir selbst aufbrechen können in ein neues Land jenseits von unfruchtbaren Antithesen wie liberal/evangelikal, traditionell/neu, angstmachend/gewährend, rechtgläubig/häretisch, Glaube/Ratio/Zweifel oder Leibfeindlichkeit/Hedonismus. Erst wenn wir uns vom alten Hammer trennen, entdecken wir, dass die Welt nicht nur aus Nägeln besteht.

Themen und Texte:

Die hier versammelten Materialien und Texte sollen bis zum Treffen selbst noch ergänzt und im besten Fall schon vorlaufend diskutiert werden. Sie dienen zur näheren Profilierung des Themas und zur Vorbereitung auf die Diskussion. CON:FUSION 2014 soll ein Prozess sein, in dem die Tagung selbst nur ein Element ist. Es wird aber nicht erwartet, dass alle Teilnehmenden den Stoff vorher bearbeitet haben.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar zu Benni Antworten abbrechen

Pflichtfelder sind mit * markiert.