Leben und Glauben in der fluiden Moderne
Wir leben in einer Welt, in der feste Strukturen abgebaut, solide Ordnungen aufgeweicht, Gewissheiten abgetragen und Lebensformen verflüssigt werden. Kurz: in einer Welt der zunehmenden Fluidisierung. So zumindest Zygmunt Baumans soziologische Analyse von Prozessen der Modernisierung unserer Gegenwart. Doch was für eine Elite hochflexibler Modernisierungsgewinner ein Zugewinn an Freiheit bedeutet, bedeutet für viele andere eine grundlegende Entsolidarisierung ihrer Welt, in der jeder die Risiken des Lebens allein tragen muss.
Wie sieht der Ort für christliche Gemeinschaften in einer Welt der Fluidisierung aus, die nicht einfach nur eine „Rückkehr zum Soliden“ bedeutet? Wie kann eine Lebensform Gestalt gewinnen, die ganz in die Widersprüche der Gegenwart eingetaucht ist und dennoch solidarische Beziehungen leben kann? Es geht um eine postmoderne Ethik, die die Unordnung aushält, die Ambivalenzen toleriert und die lernt trotz aller Fragmentierung des Lebens verbindlich für andere und mit anderen zu leben.
Wenn ich weiß, wer an diesem Themenstrang Interesse hat, kann ich einen kopierten Reader zur Verfügung stellen.
Die hier versammelten Materialien und Texte sollen bis zum Treffen selbst noch ergänzt und im besten Fall schon vorlaufend diskutiert werden. Sie dienen zur näheren Profilierung des Themas und zur Vorbereitung auf die Diskussion. CON:FUSION 2014 soll ein Prozess sein, in dem die Tagung selbst nur ein Element ist. Es wird aber nicht erwartet, dass alle Teilnehmenden den Stoff vorher bearbeitet haben.
- !Zygmunt Bauman und postmoderne Lebensformen
Ein zusammenfassender Text über Baumans Theorie der Lebensformen „Vom Pilger zum Flaneur“.
- !Menschiche Beziehungen in einer flüssigen Welt
Bauman_Beziehung (Ausszug aus Flüchtige Moderne) - Zygmunt Bauman
Zygmunt Bauman bei Wikipedia - Konsum macht einsam
Interview in der SZ. - Der Blick des Anderen:
Der Spiegel über Emmanuel Lévinas, der wichtig für Baumans Ethik ist. - Foucaults „Überwachen und Strafen“
Wikipedia-Eitnrag zu Foucaults Hauptwerk „Überwachen und Strafen“, welches den Gedanken der Disziplinargesellschaft entwickelt, der als Ausgangspunkt und Kontrastfolie für viele von Baumans Überlegungen dient.